Flinders Ranges Nationalpark
admin 27. Juli 2016
Einer der Gründe, warum Australien derart hoch im Kurs bei Touristen und Einwanderern steht, ist die atemberaubende Natur. Hier trifft man nämlich auf etwas, das in Europa größtenteils eine Rarität ist: Vom Menschen unberührte und nicht bearbeitete Landschaften. Besonders schön sind diese in den Nationalparks, die meist auch die Geschichte der Aborigines erzählen. Dieser Bezug zeigt sich oft sogar in den Namen. So wurde die Bezeichnung des Flinders Ranges Nationalpark etwa um das Wort Ikara erweitert, was ein Begrif der Eingeborenen für „Treffpunkt“ ist.
Geschichte
Laut einer Legende der Aborigines sind die hügeligen Landschaften des Parks entstanden, weil zwei Kängurus miteinander stritten und dabei so heftig mit ihren Schwänzen auf den Boden schlugen, dass sich die Felsen auftürmten. Wahrscheinlicher sind dafür die Erdplatten verantwortlich. Vor Millionen von Jahren, stand die Gegend noch komplett unter Wasser. Doch krachten dann die Erdplatten gegeneinander und die Landschaft erhob sich. Aus dieser Bewegung entstanden auch die Hügel und die Täler des Flinders Ranges Nationalpark.
Den Ort, der schon seit Jahrtausenden von Aborigines bevölkert wird, besiedelten die Europäer erst ab 1839.
In dem Gebiet wurden erstmals Dromedare für den Einsatz auf dem 5. Kontinent gezüchtet. Ein gewisser Thomas Elder erstand hierzu eine Farm, um dort die Tiere aufzuziehen. Dass für sie eine hohe Nachfrage bestehen würde, war von Anfang an klar. Schließlich ist Australien an manchen Stellen eben viel zu heiß, um auf Pferden bereist werden zu können.
Erst Jahre später wurde der Ort 1945 zum Nationalpark erklärt und ist derzeit im Besitz einiger Stämme wie den Yadliaura, Pangkala oder Kuyani.
Aufgrund der Tatsache, dass die Erdplatten hier eine besonders vielseitige und originelle Landschaft hervorgebracht haben, gilt der Park als einer der spektakulärsten Plätze in ganz Down Under.
Flora und Fauna
Die Flora und Fauna ist in der Region ausgesprochen artenreich. Hier tummeln sich viele unterschiedliche Pflanzen und eine derart hohe Anzahl an Tieren, dass man sie, nicht wie das in anderen Gegend meist üblich ist, nicht erst lange suchen muss, um eines der Exemplare vor die Linse zu bekommen. Besonders eignen sich hierfür jedoch die Zeiten am Abend und am Morgen. Dann können oft sogar ganze Gruppen von Kängurus beobachtet werden. Besonders oft vertreten sind die roten Riesenkängurus, die bis zu 1,5 Meter lang werden. Wallabys können hier dagegen nur selten angetroffen werden. Immerhin wurden sie durch die Einschleppung des Fuchses stark dezimiert. Eingeführt wurden auch Katzen, Kaninchen oder Ziegen und einige Vogel- und Pflanzenarten. Da diese den einheimischen Gewächsen und Tieren teils den Lebensraum streitig machen, werden sie jedoch gejagt und zurückgeschnitten. Arten von Vögeln gibt es dort ungefähr 100 und außerdem ca. 100 verschiedene Reptilien. Insekten kommen hier ebenso vor. Besonders die Mücken sind derart zahlreich, dass sie zur ständigen Plage werden. Es sollte also entsprechendes Spray verwendet werden.
Die Flora wird vom River Red Gum dominiert. Dabei handelt es sich um einen Baum, der dem Eukalyptus sehr ähnlich ist. Die Gewächse sind im Flinders Ranges National Park dem schwierigen Klima, wobei der Regen nur sehr unregelmäßig fällt, angepasst.
Außerdem stehen hier noch über 30 verschiedene Arten von Akazienbäumen, Kasuarinen, Orchideen oder Farne.
Besonders exotisch muten die sogenannten „Grasbäume“ an. Sie gehören zu der Xanthorrhoeaceae und entwickelten über die Jahre knapp 60 verschiedene Arten. Ihr Stamm besteht aus Holz, auf dem ein verhärteter Aufsatz steht, der etwas an die Spitze von Schilf erinnert.
Sehenswertes
In dem Gebiet existieren zahlreiche Höhlenmalereien, die vom Stamm der Adnyamathana angefertigt wurden. Daneben wurden sogar mit Instrumenten Zeichnungen in den Stein gemeißelt. Wo genau diese Werke zu erkunden sind, erfährt man etwa von den Rangern.
In einigen Teilen des Flinders Ranges National Park darf man sogar Campen. So kann man sich in der Früh von dem schönen Sonnenaufgang wecken lassen.
Auch zum Wandern ist die Gegend geeignet. Dafür existieren insgesamt 14 Touren, die je nach Länge und Schwierigkeitsgrad variieren und teils über mehr als 20 km gehen.
Außerdem werden regelmäßig Events wie Nachtwanderungen oder ein Programm für Kinder organisiert. Und auch für Mountainbiker wird so einiges geboten. Für sie stehen Strecken bereit, die eine besonders schöne Aussicht ermöglichen.
Eine ausführliche Liste aller möglichen Aktivitäten findet sich hier: