Schüleraustausch in Australien
admin 18. Juli 2016
Früh übt sich. Und wer schon als Jugendlicher begriffen hat, wie man sich an neue Umstände anpasst, zehrt davon ein Leben lang. Besonders geeignet ist hierfür ein längerer Aufenthalt im Ausland und bestenfalls in jungen Jahren. Dann lässt sich der Charakter nämlich noch am einfachsten formen und die neuen Eindrücke befriedigen so nicht nur die Abenteuerlust und das Fernweh, sondern stärken die Eigenständigkeit, den Mut und die sozialen Fertigkeiten. All dies wird durch einen Schüleraustausch in Australien verwirklicht, wo man das Kennenlernen einer neuen Nation auch gleich in mit dem Bestaunen einer imposanten Natur verbinden kann.
Schule in Australien
Der Aufbau des australischen Schulsystems lässt sich mit dem des amerikanischen vergleichen. Auch hier gibt es die sogenannte High School, die ab der 8. Klasse beginnt. Ebenfalls sucht man eine Einteilung in unterschiedliche Schulen vergebens, Gymnasium, Real- und Hauptschule sind nämlich in einem zusammengefasst. Dennoch gibt es Unterschiede im Schwierigkeitsgrad des Unterrichts. Dementsprechend können in einem Fach schwere oder leichtere Kurse gewählt werden.
Das Schuljahr selbst wird in Australien in zwei Halbjahre unterteilt, die noch weiter in 2 sogenannte „Terms“ aufgegliedert werden, die alle über knapp 10 Wochen gehen. Nach jedem Term kommen Ferien. Und auch der Beginn des Unterrichts weicht von dem des deutschen Systems ab. Normalerweise beginnt man im Januar, im April oder im Juli. Teils kann man aber auch im Oktober einsteigen. Außerdem wird hier länger gelernt und der Nachmittagsunterricht ist nicht nur etwa einmal pro Woche, sondern geht die Schule täglich von 9 – 15:30 Uhr.
Für jemanden, der in Deutschland aufgewachsen ist, mag es befremdlich wirken und sogar die eigene Freiheit angreifen, da die Wahl der Kleidung immerhin Privatsache ist, doch werden in Australien größtenteils Schuluniformen getragen. Diese sollen die Schüler mit dem jeweiligen Institut verbinden und Solidarität und ein Wir-Gefühl wecken. Darüber hinaus werden Ärmere so nicht ausgegrenzt, nur weil sie nicht die neuesten Markenklamotten tragen. Übrigens kann man die Uniformen auch gebraucht kaufen und muss hier nicht unnötig viel investieren.
In Deutschland stammt der Unterrichtsstoff von der akademischen Welt. Es werden nur die Fächer unterrichtet, denen eine wissenschaftliche Disziplin zugrunde liegt, weshalb größtenteils bloß das gelehrt wird, was karrieristisch von Belang ist. Im australischen Schulsystem gibt es jedoch zahlreiche Kurse die Wissen vermitteln, das auch privat gebraucht werden kann. Hierzu zählen etwa Koch- oder Surfkurse. Außerdem legt die Regierung großen Wert darauf, dass die Schüler schon früh einen nachhaltigen Umgang mit der Natur und insbesondere dem Meer erlernen.
Zusätzlich gibt es ein breites Angebot an Beschäftigungen nach der Schule. Die Institute koordinieren nämlich zahlreiche Clubs wie etwa solche für Schach, Sport oder zum Debattieren. Dies ist gerade für Austauschschüler eine tolle Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen.
Übrigens ist das Format der australischen High School weltweit anerkannt. Wer hier ein Jahr verbringt, muss es beim Wiedereintritt in die deutsche Schule nicht wiederholen.
Staatliche Schulen in Australien
Der Schulbesuch kostet in Australien Geld. Doch sind bei den staatlichen Schulen die Gebühren am geringsten. Dies ist auch der Grund dafür, dass deren Schüler ein Spiegelbild der Gesellschaft sind. Hier tummeln sich nämlich nicht nur die Kinder der Reichen, wie es in privaten Schulen größtenteils der Fall ist, sondern Schüler aller Schichten. Teils wird hier darüber hinaus auf die Uniformen verzichtet und der Umgang ist etwas legerer.
Bei der Wahl der Fächer haben die Schulen in Australien ein größeres Mitspracherecht, als dies in Deutschland der Fall ist, wo sie jeweils vom Bundesland diktiert werden. Jedoch sind die Lehrpläne meist sehr ausgefeilt und man braucht keine Angst vor einer einseitigen Bildung zu bekommen.
Die finanziellen Mittel der Schulen unterscheiden sich teils stark. Solche in ärmeren Gebieten haben oft weniger gut eingerichtete Räume und setzen kaum auf neue Medien oder wenn dies der Fall ist, so sind die Geräte dazu veraltet. Bevor man sich für einen Standort entscheidet, sollte man also erst mal recherchieren. Jedenfalls gibt es auch viele staatliche Schulen, die eine exzellente Ausstattung aufweisen. Außerdem unterscheiden sich die Institute noch in der Auswahl der Wahlfächer. Wer in Down Under eine bestimmte Sportart ausüben möchte oder sich weiter in künstlerischen und musikalischen Tätigkeiten ausbilden lassen will, der sollte darauf achten, dass die jeweilige Schule überhaupt entsprechende Kurse anbietet.
Generell lässt sich sagen, dass das Kursangebot und die Ausstattung der Schulen in den Metropolen meist besser sind. Doch kann es sich auch lohnen, auf dem Land unterzukommen. Schließlich sind hier die Kosten geringer und man bekommt mehr von der Natur mit.
Private Schulen in Australien
In den privaten Schulen verlangt man den Schülern so einiges ab. Hier wird eine rege Teilnahme derselben erwartet und außerdem sind die Kurse auch schwieriger. Dort sollen die Kinder nicht etwa auf eine Ausbildung, sondern auf die akademische Welt vorbereitet werden. Zusätzlich sind diese Einrichtungen traditionsbehaftet und hegen eine gewisse Reputation. Und um diese zu verteidigen, sollen die Schüler sich sogar nach der Schule noch an etwa Sport- oder Schachclubs beteiligen, wo sie dann im Wettkampf gegen konkurrierende Institute antreten.
Zusätzlich werden den Lernenden zahlreiche weitere Freizeitaktivitäten wie etwa Exkursionen angeboten.
Da nun die Erwartungen hier sehr hoch sind und die Kinder schon früh angetrieben werden, entwickeln sie auch mehr Motivation und Ehrgeiz, weswegen die privaten Schulen bei den Eltern hoch im Kurs stehen. Allerdings kann sich nicht jeder die horrenden Schulgebühren leisten.
Wie bei den staatlichen Schulen variiert das Angebot an Kursen je nach Standort und sollte vor der Entscheidung genau inspiziert werden.
Kosten für einen Schüleraustausch in Autralien
Leider gehört Australien zu den reicheren Ländern mit einem Durchschnittseinkommen von knapp 4000 € pro Monat (zum Vergleich, Deutschland: ca. 2800 €/Monat). Hierdurch sind die Lebenserhaltungskosten auch relativ teuer und man muss allein für die Lebensmittel schon mehrere hundert Euro pro Woche einplanen. Zwar wohnt man als Schüler dann bei einer Gastfamilie, die auch größtenteils für die Verpflegung sorgt, doch sind die Kosten dafür dann entsprechend hoch. Zusätzlich kommen noch die Schulgebühren hinzu, weswegen Preise von bis zu 25000 € für 4 Terms keine Seltenheit sind. Bei privaten Schulen muss man noch deutlich mehr bezahlen. Nicht vergessen sollte man die Kosten für das Handy. Anrufe in Deutschland sind teuer und die deutschen Flat gelten in Australien nicht. Daher sollte man im besten Fall per Internet telefonieren (per Skype, Whatsap oder anderen Anbieter) oder eine Auslandsflatrate für Deutschland nutzen (deutsche Vorwahl 0049 bei Verbindungen nicht vergessen)