Uluru Kata Tjuta Nationalpark
admin 25. Juli 2016
Das Konzept der Nationalparks kommt, wie könnte es anders sein, von einem Romantiker. Einer der Ersten, der darüber nachdachte, wie man die Natur besonders schützen könnte, war nämlich der Poet William Wordsworth. Er setzte sich dafür ein, dass die Landschaften mit einer sehr schönen Wildnis vor der Rodung und Verschmutzung durch Menschen bewahr werden sollten.
Einer dieser Parks ist etwa der Uluru Kata Tjuta Nationalpark, der im australischen Bundesstaat Northern Territory steht und insgesamt knapp 1300 Quadratkilometer umfasst. Er ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Geschichte des Uluru Kata Tjuta Nationalparks
Vor allem um den Ayers Rock siedelten sich schon lange vor den Europäern die Aborigines an. Für sie ist der Berg, der je nach Tageszeit seine Farbe ändert, nämlich eine Kultstätte und fest mit ihrer Religion verbunden.
Die Immigranten benötigten einige Jahrzehnte, bis sie 1870 den Weg ins trockene, lebensfeindliche Landesinnere fanden und zum Ayers Rock, von den Einheimischen auch Uluru genannt, und den Kata Tjuta vordrangen. Dabei bekam Ersterer auch seinen Namen, der eine Ehrerbietung an den Premierminister Henry Ayers ist, der damals in Australien regierte.
Da im Zuge der europäischen Besiedlung teils die Aborigines vertrieben wurden, sprach man ihnen als Entschädigung in den Jahren 1918 bis 1921 Gebiete in u.a. Western Australia und im Northern Territory zu, wo für sie Reservate errichtet wurden.
In den 1890er Jahren ließen sich dort außerdem Europäer nieder. Allerdings kam es dadurch besonders in den Dürreperioden zum Kampf um die knappen Rohstoffe und der dort ansässige Stamm der Anangu und die Siedler gerieten heftig in Streit. Als die Situation weiter eskalierte, wurden Polizisten stationiert, um die Aborigines in Schach zu halten.
Der Tourismus begann in den 40er Jahren. Die erste richtige Straße wurde jedoch erst 1948 gebaut, die dann ab den 60er Jahren von einem dichten Netz an Bussen befahren wurde, was die Zahl der Besucher rapide ansteigen ließ.
Heute erreicht der Nationalpark jährlich Besucherzahlen von knapp 500000.
Der Ayers Rock
Der Uluru ist ein Wahrzeichen Australiens und ein gern auf Postkarten verwendetes Motiv. Und auch bei den Hobbyfotografen steht er hoch im Kurs. Sie pilgern vor allem beim Sonnenauf- oder -untergang in Scharen zu dem Berg und lichten das dann besonders schöne Farbenspiel von leuchtendem Rot oder Hellrot ab.
Daneben finden sich hier noch zahlreiche Stätten der Aborigines, die jedoch nicht alle fotografiert werden dürfen. Einige Touristen versuchen sich auch daran, den Ayers Rock zu besteigen, was aber ein gefährliches Unterfangen ist, bei dem jedes Jahr einige Unfälle passieren. Außerdem ist das verboten und steht nicht nur unter Strafe, sondern erweckt man dadurch sogar den Zorn der Ureinwohner, die so nämlich ihre Kultstätte entehrt sehen.
Kata Tjuta
Diese Berggruppe, die ebenfalls „die Olgas“ genannt wird, besteht aus 36 einzelnen Bergen, die sich auf einer Strecke von knapp 50 km befinden. Der mit ca. 560 m höchstgelegene Ort ist auf dem Gipfel des Mount Olga.
Die Berge wurden 1872 von Ernest Giles, einem europäischen Abenteurer, nach Olga von Württemberg benannt. Seit 1993 nahm man von offizieller Stelle auch den ursprünglichen Namen Kata Tjuta in die Bezeichnung mit auf, was „viele Köpfe“ bedeutet.
Heute gehören die Berge allein den Anangu. Allerdings erlauben sie Touristen einen eingeschränkten Zutritt. So darf man das Gebiet etwa auf dem Valley of the Winds begehen, einem langen Wanderweg, für den man etwa 4 Stunden benötigt. Da in der Gegend meist sehr hohe Temperaturen herrschen und nur eine Wasserstelle existiert, muss entsprechend viel Flüssigkeit mitgenommen werden. Alternativ dazu gibt es jedoch auch kürzere Wege, die man in knapp einer Stunde bewältigen kann.
Übernachten darf man hier übrigens nicht. Zusätzlich muss das Areal bei Einbruch der Dunkelheit verlassen werden.
Die Berge ändern wie der Uluru je nach Stand der Sonne ihre Farbe.
Erreichen lässt sich das Kata Tjuta relativ leicht, da eine Anbindung an einen Highway besteht.
Flora im Uluru Kata Tjuta Nationalpark
Das Klima mag im Uluru Kata Tjuta Nationalpark feindlich sein, dennoch wachsen hier zahlreiche Pflanzen. Im Laufe der Evolution haben sie sich immer weiter angepasst und sind heute teils so robust, dass sie sogar Brände unbeschadet überleben. Aufgrund ihrer Zähigkeit sehen die Aborigines in diesen Gewächsen den Verbund zum Höheren und Religiösen und gehen sogar davon aus, dass sie mit ihren Ahnen in Verbindung stehen. Konkret findet man hier vermehrt Eukalyptusbäume und -sträucher und außerdem Akazien, Silbereichen oder Wildblumen.
Verbote im Uluru Kata Tjuta Nationalpark
Was genau verboten ist, wird von der Verwaltung in einem Katalog festgehalten, den man sich vor dem Besuch bestenfalls einmal durchlesen sollte. Immerhin drohen sonst empfindliche Geldstrafen von ein paar tausend AUD. Zu den Verboten zählt u.a. das Schießen von Bildern, die kommerziell verwendet werden. Und auch das Wandern abseits der befestigten Wege ist nicht gestattet und kann mit bis zu 5500 AUD geahndet werden. Außerdem darf hier nicht geforscht werden. Wird man erwischt, wie man sich gerade eine Bodenprobe fürs Labor sichern möchte, so kostet das ebenfalls 5500 AUD. Andere Vergehen wie etwa das Plakatieren oder das Parken an unerlaubter Stelle sind mit 500 bzw. 330 AUD etwas günstiger.
Ferner sind noch beispielsweise das Zünden von Feuern, das Campen oder Jagen verboten.